Hotel Lunik und Bettenhäuser gehören nun zur Stadt
Eisenhüttenstadt. Das Hotel Lunik und die Bettenhäuser am Kanal haben nach 16 Jahren den Besitzer gewechselt. Der bisherige Eigentümer, hat dem Verkauf in dieser Woche zugestimmt. Damit kommt in die scheinbar endlose Geschichte um das ehemalige Hotel, das seit mehr als 20 Jahren zunehmend verfällt, die von der Stadt Eisenhüttenstadt erhoffte Wende. Der Wunsch der Bürgerinnen und Bürger sowie vielen mit Eisenhüttenstadt verbundener Menschen war und ist es, dass der Schandfleck im Zentrum der Stadt sowie des größten Flächendenkmals für Architektur und Städtebau der 1950er Jahre in Deutschlands endlich beseitigt und für das Gebäude perspektivisch Nutzungsideen gefunden werden können.
In der vergangenen Woche hatte der Aufsichtsrat der Eisenhüttenstädter Gebäudewirtschaft mbH den Beschluss gefasst, das ehemalige Hotel sowie die beiden ruinösen früheren Bettenhäuser am Stadthafen zu kaufen. Geschäftsführer Oliver Funke hat daraufhin den Kaufvertrag unterzeichnet. Dem voraus gingen zahlreiche Gespräche und Kontakte seit Beginn der Amtszeit von Bürgermeister Frank Balzer. In diesem Zusammenhang gab es mit dem Landkreis Oder-Spree und dem Landesamt für Denkmalpflege eine AG Lunik. Über die Sachstände zu den Gesprächen wurden die Fraktionen zurückliegend regelmäßig informiert. Dem Kaufpreis wurde ein Gutachten aus den vergangenen Jahren zugrunde gelegt und liegt um ein Vielfaches unter dem, was der Eigentümer ursprünglich forderte. Im Zusammenhang mit dem Erwerb und der zukünftigen Entwicklung dieser Objekte durch die GEWI soll es keine Belastungen für die Mieter geben. Deshalb sind sich Gesellschafter und Aufsichtsrat einig, dass gemeinsam Fördermittel akquiriert werden sollen.
Das ehemalige Hotel Lunik, das seit April 2000 nicht mehr in Bewirtschaftung war, soll perspektivisch wieder einer Nutzung zugeführt werden. Die Stadt ist diesbezüglich nun endlich handlungsfähig, wird jedoch noch Zeit benötigen, um gemeinsam mit Unterstützern und Partnern ein tragfähiges Nutzungs- und Finanzierungskonzept zu erarbeiten. Priorität hat jedoch erst einmal die Beseitigung der städtebaulichen Missstände: Das frühere Hotel Lunik soll gesichert und die ehemaligen Bettenhäuser am Kanal abgerissen werden. Bürgermeister Frank Balzer ist hierzu bereits in Gesprächen mit der oberen und unteren Denkmalschutzbehörde, mit dem zukünftigen Landrat und der Unteren Bauordnungsbehörde des Landkreises. Gleichzeitig erfolgen in der kommenden Zeit Gespräche und Abstimmungen mit Fördermittelgebern.
Wiederholt richtigzustellen ist, dass die Stadt zurückliegend nie Eigentümerin dieser drei Immobilien war und somit definitiv kein Rückkauf, wie in einigen Medien lanciert. Gleichwohl
war die Stadt seit Nutzungsaufgabe Anfang der 2000er Jahre bereit, die wechselnden Eigentümer zu unterstützen.