Trauer um Herbert Thiel

Ein Leben für die Freiwillige Feuerwehr Eisenhüttenstadt. Am 5. April starb Ehrenwehrführer Herbert Thiel im Alter von 86 Jahren. Mit seinem großen Engagement hat er die Freiwillige Feuerwehr Eisenhüttenstadt wie kein anderer geprägt. Besonders die Jugend lag ihm am Herzen, denn er initiierte bereits 1962 eine Arbeitsgemeinschaft unter der die heutige Jugendfeuerwehr hervor ging.

Am 1. Juli 1956 trat Herbert Thiel der Freiwilligen Feuerwehr bei. Ein Jahr später war er bis 1993 ihr Wehrführer. Sein engagiertes Wirken zeigte sich nicht nur im Aufbau des Gerätehauses am Kanal 4, sondern auch bei der Weiterbildung der Einsatzkräfte. So fanden ab 1969 bis 1989 jährlich am Pohlitzer See Ausbildungslager für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr statt. Herbert Thiel kümmerte sich von den Finanzen, der Freistellungen von der Arbeit bis hin zur Versorgung der Teilnehmer gemeinsam mit weiteren Helfern zwanzig Jahre um diese besondere Ausbildungsmaßnahme. Damit stärkte er nicht nur die Kenntnisse der Feuerwehrleute, sondern schuf ebenso eine enge, kameradschaftliche Gemeinschaft.

So wie er sich für die erwachsenden Feuerwehrleute einsetzte, so tat er es auch für die Jugend. Am 16. Oktober 1962 hat der damaligen Stadtbrandmeister Herbert Thiel die Arbeitsgruppe „junge Brandschützer“ ins Leben gerufen. Daraus wurde im November 1990 die heutige Jugendfeuerwehr Eisenhüttenstadt. Sein lebenslustiges und fröhliches Wesen erfreute sich bei den Jugendlichen noch bis ins hohe Alter großer Beliebtheit. Viele Jugendliche sah er heranwachsen und begrüßte sie in der Einsatzabteilung wieder.

Nach der Wiedervereinigung folgten weitere zahlreiche Höhepunkte und Herausforderungen in seinem Leben wie zum Beispiel die Eröffnung des 1. Brandenburger Feuerwehrmuseums 1992 in Eisenhüttenstadt, der Aufbau der Hauptamtlichen Kräfte, die partnerschaftlichen Beziehungen zur Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis und der Bau der neuen Wache in der Oderlandstraße.

"Mit dem Tod Herbert Thiels verlieren wir einen langjährig engagierten und lebenslustigen Kameraden unserer Freiwilligen Feuerwehr Eisenhüttenstadt. Meine Anteilnahme gilt der Familie und den Angehörigen", würdigte Bürgermeister Frank Balzer das Schaffenswerk des Ehrenwehrführers.