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28.07.2022

Sondersitzung der Stadtverordnetenversammlung

Eisenhüttenstadt.  Am 27. Juli fand eine Sondersitzung der Stadtverordnetenversammlung statt. Im öffentlichen Teil wurde auf Antrag der Fraktion BVFO/Piraten vom 29.06.2022 der Tagesordnungspunkt zur Klärung der Umstände zur Freistellung des Geschäftsführers Till Frohne behandelt. Bürgermeister Frank Balzer entschuldigte sich für seine sehr zurückhaltenden Informationen zu diesem Thema, die von zahlreichen Stadtverordneten nicht nachvollziehbar waren und auch stark kritisiert wurden. Seine Verabredung zum Schutz der Vertraulichkeit von Informationen wird er zukünftig überdenken. Das lange Schweigen führte schließlich zu Spekulationen, Gerüchten und einer sehr einseitigen Berichterstattung in der Presse. In seiner Rede erwähnte er die Leistungen des Geschäftsführers insbesondere bezüglich Einschätzung der gesundheitspolitischen Entwicklung, das Krisenmanagement der zurückliegenden Zeit und auch die positiven Veränderungen z.B. bei der Essensversorgung der Patienten durch Tochterunternehmen.

Anfang April wandte sich der ärztliche Leiter im Auftrag der Mehrheit der Ärzteschaft und Beschäftigten, hier insbesondere des Pflegepersonals direkt an Bürgermeister Frank Balzer: 

Bei den vorgesehenen Veränderungen der Kliniken-Strukturen, die aus medizinischer Sicht sehr fragwürdig waren und einer vernünftigen Patientenbetreuung entgegenstanden, wurden die fachlichen Argumente des medizinischen Personals vom Geschäftsführer ignoriert. Das schlechte Betriebsklima und eine desolate Kommunikation führte schließlich zur Aussage, dass die Mehrheit des Personals nicht mehr gewillt ist, unter dieser Geschäftsführung zu arbeiten und das Krankenhaus verlassen wollen, da eine konstruktive, vertrauensvolle und in Zukunft gerichtete Zusammenarbeit nicht mehr aus ihrer Sicht gegeben sei. Diese Situation habe sich nun seit Herbst 2021 zum Frühjahr 2022 immer mehr zugespitzt. 

Frank Balzer sagte dazu:
„Aus meiner Sicht waren das dramatische Botschaften und Aussagen, ein Grund großer Sorge der zu erwartenden großen Ausfälle der medizinischen Versorgung für unsere Stadt und Region durch weiteren und nun kurzfristigen Weggang von Fachpersonal und somit der Einschränkung der Funktionsfähigkeit des Städtischen Krankenhauses.“

Durch eigenen starken psychischen Druck hat Bürgermeister Frank Balzer daraufhin die Freistellung des Geschäftsführers gemäß Gesellschafts- und Anstellungsvertrag ausgesprochen. Ob diese Entscheidung möglicherweise von Außenstehenden als plötzlich oder auch unangemessen empfunden worden ist, lässt sich schwer beurteilen, da die Probleme des Umgangs zwischen Geschäftsführer u. Personal wenig nach außen gedrungen sind.


Im nichtöffentlichen Teil dieser Sitzung wurde einem zukunftsweisenden Beschluss zur Sicherung und Stabilisierung des Krankenhauses mehrheitlich zugestimmt.